Wenn Erika Mustermann ihren Wocheneinkauf aus der Isolierverpackung schält, denkt sie nicht darüber nach, wieviel Planung in dieser Lieferung steckt – und das ist auch gut so: Bei der Last-Mile-Zustellung geht es darum, den Endkunden glücklich zu machen. Aber damit Erika sich freuen kann, muss die temperaturgeführte Logistik zahlreiche Herausforderungen meistern – und am Ende sollte auch die Kosten-Nutzen-Rechnung stimmen! Wir zeigen, warum herkömmliche passive Kühlung im Transport nicht ideal ist, und welche Alternative es gibt.
Wie kommt die Tiefkühlware eigentlich in den Supermarkt? Und wie kommt es, dass der Feldsalat nach mehreren Stunden im LKW noch immer aussieht wie frisch gepflückt? Tatsächlich ist der Transport von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen temperatursensiblen Waren eine logistische Meisterleistung. Je nach Beschaffenheit der Produkte müssen konstant spezifische Temperaturkorridore eingehalten werden – ganz gleich, ob der Spediteur auf Zulieferer warten muss, einen Platten hat oder in der Rush Hour steckenbleibt.
Um Verbraucherinnen und Verbraucher zu schützen, gibt es national, EU-weit und weltweit geltende gesetzliche Bestimmungen für den temperaturgeführten Transport.
Richtlinien wie das HACCP-Konzept und das ATP (Übereinkommen über internationale Beförderung leicht verderblicher Lebensmittel) sollen insbesondere den temperaturgeführten Lebensmittelmitteltransport standardisieren.
Vom Hersteller zum Großhändler, vom Großhändler zum Zwischenhändler, vom Zwischenhändler in den Einzelhandel oder direkt weiter zur Endkundin: Bevor temperatursensible Ware in unseren Kühl- und Medikamentenschränken landet, hat sie manchmal die sprichwörtliche Weltreise hinter sich. Um sicherzustellen, dass die Produkte trotzdem korrekt temperiert am Zielort eintreffen, sind Handels- und Logistikunternehmen zur Einhaltung der Kühlkette verpflichtet.
Die Kühl- oder Kältekette beginnt spätestens mit der Bereitstellung der Produkte zum Abtransport. Das verantwortliche Unternehmen muss sicherstellen, das
Abweichungen über+/- 3 Grad Celsius von den jeweils vorgeschriebenen Temperaturen sind nach europäischem Recht nicht zulässig und gelten als Unterbrechung der Kühlkette. Um die durchgängige Kühlung gewährleisten und temperaturgeführte Produkte den Vorschriften entsprechend befördern zu können, haben Unternehmen die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Systemen: der aktiven Kühlung und der passiven Kühlung.
Klassischerweise werden temperatursensible Produkte mithilfe von Kühlflotten transportiert. Dabei handelt es sich um Fahrzeuge, in der Regel LKWs, die mit einem stromgespeisten Kühlaggregat ausgestattet sind, das die Temperatur im Laderaum konstant im gewünschten Temperaturbereich hält. Wir sprechen in diesem Zusammenhang auch von aktiver Kühlung:
Das Aggregat läuft über die Fahrzeugbatterie und es findet eine kontinuierliche Aufzeichnung der Temperatur- und Feuchtigkeitsdaten statt. Diese Daten sind über ein Display ablesbar. Die aktive Kühlung temperatursensibler Lebensmittel und Produkte ist effektiv, aber sie hat auch Nachteile:
Ein weiteres Problem sind die erhöhten CO2-Emissionen im Lebensmitteltransport mit aktiv gekühlten Fahrzeugen. Da die Kühltechnik über die Fahrzeugbatterie mit Strom versorgt wird, verbrauchen aktiv gekühlte Fahrzeuge deutlich mehr Kraftstoff pro zurückgelegtem Kilometer als ungekühlte Fahrzeuge. Eine Alternative zur aktiven Kühlung ist die passive Kühlung im Transport temperaturgeführter Lebensmittel und Produkte.
Die passive Kühlung funktioniert, im Gegensatz zu aktiver Kühlung, ohne Strom und ohne fest verbaute Aggregate: An die Stelle des aktiv gekühlten Laderaums tritt die isolierende Verpackung, welche die Ware während des Transports in einem bestimmten Temperaturbereich hält. Bis vor wenigen Jahren bestanden diese Isolierverpackungen ausschließlich aus Styropor. Heute kommen auch umweltfreundlichere Materialien wie Hanf und Stroh zum Einsatz.
Um die Temperatur auch über längere Strecken konstant zu halten, setzen Handels- und Logistikunternehmen zusätzlich Kühlakkus und/oder Trockeneis ein. Die passive Kühlung von temperaturempfindlichen Produkten hat gegenüber der aktiven Kühlung folgende Vorteile:
Die passive Kühlung hat gegenüber der aktiven Kühlung vor allem finanziell Vorteile. Außerdem können Unternehmen Transporte mit passiver Kühlung flexibler planen, weil sie nicht auf den Einsatz gekühlter Fahrzeuge angewiesen sind. Das Problem: Die passiven Kühllösungen, die Handels- und Logistikunternehmen aktuell zur Verfügung stehen, haben ihre Grenzen.
Der größte Nachteil herkömmlicher passiver Kühllösungen besteht darin, dass sie die Ware nur für eine sehr begrenzte Zeit im erforderlichen Temperaturbereich halten.
Das ist auch der Grund dafür, warum passiv gekühlte Transporte normalerweise nur für die sog. „letzte Meile“ eingesetzt werden: Konstante Kühlung über mehr als 36 Stunden ist häufig nicht möglich. Weitere Nachteile herkömmlicher passiver Kühllösungen sind:
Im Hinblick auf die Klimakatastrophen der letzten Jahre müssen wir uns nicht mehr fragen, ob die Zukunft der Kühllogistik aktiv oder passiv ist: Fest verbaute Kühlaggregate sind weder nachhaltig noch kosteffizient. Unternehmen, die an der aktiven Kühlung festhalten, werden zukünftig also nicht nur mit immer höheren Energiepreisen kalkulieren müssen, sondern sie hinterlassen bewusst einen massiven ökologischen Fußabdruck.
Bei temprify sind wir der Meinung, dass Kühl- und Tiefkühllogistik auch ohne hohe Kosten und eine schlechte Umweltbilanz funktionieren muss. Deshalb haben wir beschlossen, das Potenzial der passiven Kühlung für gewerbliche Kühl- und Tiefkühllösungen nutzbar zu machen: Wir verwandeln kühllogistische Herausforderungen in nachhaltige, skalierbare Produkte.
Als One-Stop-Shop für passive Kühlung entwickeln wir nachhaltige Gesamtsysteme, die eine energieeffiziente Lagerung, eine trockeneisfreie letzte Meile und die geringstmöglichen Kosten pro Auslieferung garantieren.
Passive Kühlung spart bares Geld. Überzeugen Sie sich selbst!
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